z/OS-Wissen durch MVS/380

Einstieg in die klassische Mainframe-Welt: "learning by doing" durch Emulator unter Linux

Der Mainframe wurde schon vor Jahren für tot erklärt. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger. In vielen Großunternehmen werkeln auch heute noch diese Dinosaurier der Computersysteme. Doch in (Groß-)Projekten fällt mit beängstigender Regelmäßigkeit auf, dass es zunehmend schwieriger wird, die passenden Mitarbeiter zu finden. Gerade das Anbinden und das Migrieren von Mainframe-Anwendungen ist dabei ein aktuelles Thema. – Doch das Know-how ist dünn gesät! Dabei wird es aber noch sehr, sehr lange benötigt werden.

Kaum ein Großprojekt, in dem nicht irgendwo ein "Host" unter z/OS mit CICS, IMS oder MQ im Hintergrund existiert. Eine völlig andere Welt mit eigenem Wortschatz. Oder wissen Sie auf Anhieb, was ein DASD, eine Card oder eine LU 6.2 ist? Wissen Sie, dass ein Systemprogrammierer eigentlich administriert und der Main-Storage kein Festspeicher ist?

Sie wollen das Vokabular Ihrer Host-Kollegen verstehen, sich kein X mehr für ein U auf dem Host vormachen lassen? Sie wollen Ihren Marktwert steigern, indem Sie in zwei Systemwelten zu Hause sind, Unix/Linux oder Windows einerseits, Großrechner andererseits?

Doch wie sich Know-how aufbauen? – Für externe Projektberater ein schier unüberwindliches Problem, haben sie in der Regel doch keinen Mainframe zum Lernen zur Verfügung. Klassische Schulungen haben den Nachteil, dass nach den wenigen Tagen Schulung mit Großrechnerzugang nicht weiter geübt werden kann. Somit verpufft das in einer Schulungswoche gelernte Wissen wieder sehr schnell. Einfach mal installieren und loslegen wie bei Unix durch die "Freien" Linuxe oder *BSDs ist an sich Fehlanzeige beim Host.

Mit MVS/380 steht Ihnen jedoch ganz legal eine klassische Host-Umgebung als Emulation unter Linux zur Verfügung. Viele Grundbegriffe der Mainframe-Welt – wie beispielsweise Datasets, VSAM, JCL, TSO und JES2 – lassen sich über MVS/380 anschaulich vermitteln und über eigenes Experimentieren vertiefen. Und das beste: Die Software-Umgebung steht Ihnen nach dem Kurs nach wie vor kostenlos zur Verfügung - dank Open-Source.

Um zu sehen, wie viel des gesammelten Wissens sich auf ein aktuelles z/OS übertragen lässt, steht Ihnen am letzten Tag der Schulung auch ein echtes z/OS parallel zur Verfügung. Somit können Sie Ihr Wissen zwischen MVS/380 und z/OS abgleichen.

  • Wollen Sie die so andere Welt des klassischen IBM-Mainframe verstehen und anwenden können?
  • Wollen Sie zukünftig verstehen wovon der Host-Kollege spricht?
  • Wollen Sie Ihren Marktwert durch praktisches Host-Know-how steigern?

Dann ist dieser Kurs der richtige Einstieg für Sie!

Neben diesem praktisch orientierten Kurs steht Ihnen mit unserem Mainframe-Crashkurs zudem eine solide Einführung in die Begriffswelt und das technologische Gerüst des Mainframe und z/OS zur Verfügung. Beide Kurse zusammen machen Sie fit für die Mainframe-Welt.

Trainer und Dozenten

Oliver Müller kommt ursprünglich aus dem Unix/Linux-Umfeld. Er hat früher sogar Linux-Distributionen entwickelt. In seiner Tätigkeit als Projektberater und IT-Architekt kam er in der Banken- und Versicherungswelt mit dem Großrechner in Berührung. Eine unüberschaubare Menge RedBooks und kaum Möglichkeiten zum Experimentieren machten es schwer den Einstieg in den Großrechner zu finden. Bis er auf MVS 3.8j und Hercules stieß.

Er konnte sich dank dem alten MVS und dem Hercules-Emulator schnell durch "learning by doing" Gold wertes, nachhaltiges Grundwissen aneignen. Der Unterschied zwischen X und U auf dem Host wurde dann sehr schnell deutlich.

Heute ist Oliver Müller ein Wanderer zwischen Unix/Linux und Altsystemen wie z/OS, z/VSE und OpenVMS. Er ist ein gefragter Experte bei Anbindung, Migration und Modernisierung von Altsystemen. Er hat mehrere Artikel in der iX und Dr. Dobb's zum Thema z/OS veröffentlicht. Derzeit arbeitet er an seinem siebten Fachbuch mit dem Arbeitstitel "z/OS verstehen und anbinden".

Oliver Müller war selbst der externe Berater, der die Host-Welt im Projekt verstehen musste. Er kennt also die Hürden, die ein Unix/Linux-Mensch beim Verstehen des Hosts nehmen muss.

Voraussetzungen

Die Schulung richtet sich an (externe) Projektberater und Systemadministratoren (Unix/Linux), die in ihren Projekten immer wieder mit Anbindung oder Migration von IBM Großrechnern konfrontiert sind. Sie sollten über gute Kenntnisse im Unix/Linux-Umfeld verfügen. Begriffe wie Netzwerkadresse, Dateisystem oder Partition sollten für Sie keine Fremdworte sein. Hilfreich ist, wenn Sie die Grundlagen der Unix-Shell und der Programmierung von Shell-Scripts beherrschen.

Know-how zu MVS, z/OS oder Großrechnern wird ausdrücklich nicht vorausgesetzt. Im Gegenteil! Sie werden von Grund auf in diese andersartige Welt eingeführt. Parallelen und Unterschiede zwischen MVS und Unix werden herausgearbeitet.

Inhalt

Mainframe-Grundlagen

  • Aufbau des Großrechners und dessen Infrastruktur
  • z/OS - ein Überblick
  • Datenorganisation (Datasets und Access-Methoden)

MVS/380

  • Einführung und Abgrenzung zu z/OS (Was lässt sich auf MVS/380 lernen und auf z/OS übertragen?)
  • Setup von Hercules und MVS/380
  • Systembetrieb
    • Konsolen: HMC, Operator Console, Benutzerterminals
    • Booten (IPL), Shutdown etc.
    • Zurück auf Start: Shadow-Files von Hercules

TSO

  • 3270-Terminals
  • Logon / Logoff
  • Arbeiten mit dem READY-Prompt
    • TSO-Kommandos und Hilfefunktion
    • Arbeiten mit Katalogen und Datasets
    • Datasets allozieren
  • RPF vs. ISPF

Jobverarbeitung

  • Batches, Jobs, Scheduling
  • JES2 und JES3
  • JCL, Submit, Output

VSAM

  • Einführung (Cluster, Access-Types, etc.)
  • Praxis (Kataloge, JCL und IDCAMS, Zugriff aus Programmiersprachen etc.)

z/OS-Update

  • Crash-Kurs ISPF
  • Crash-Kurs SDSF
  • Transfer des unter MVS/380 Gelernten auf z/OS